Regen, Schnee, Sonne, Schmutz – eine im Freien montierte Wallbox ist zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. In diesem Artikel beleuchten wir, welche Eigenschaften eine Wallbox mitbringen muss, damit äußere Einflüsse kaum noch eine Rolle spielen.
Kann ich sehen, wie gut meine Wallbox geschützt ist?
Um klare Informationen zu erhalten, sollten wir einen Blick auf die IP-Zertifizierung werfen. Der sogenannte „International Protection Code“ wird durch zwei Ziffern dargestellt und informiert über den Schutz vor Fremdkörpern, wie etwa Staub, sowie vor Wasser und Feuchtigkeit. Diese Zertifizierung ist auf dem Typenschild oder im Datenblatt der Wallbox angegeben, zum Beispiel in der Form „IP54“. Die erste Ziffer beschreibt den Schutz gegen das Eindringen von Staub, während die zweite Ziffer den Schutzgrad gegen das Eindringen von Wasser angibt.
Welchen Schutz sollte eine Wallbox im Au0enbereich aufweisen?
Wenn Sie Wallboxen ungeschützt im Freien aufstellen möchten, sollten diese mindestens die Schutzart IP54 oder IP55 aufweisen. Die meisten Wallboxen auf dem Markt erfüllen diese Anforderungen und können bedenkenlos im Außenbereich montiert werden. Für einen noch höheren Schutz vor Witterungseinflüssen empfiehlt sich eine Wallbox mit Schutzart IP67. Diese Modelle sind vollständig staubdicht und sogar gegen kurzzeitiges Untertauchen geschützt, sodass Sie auf Nummer sicher gehen.
Sicherheitsfaktor „Befestigung der Wallbox“
Auch wenn auf den ersten Blick der Brandschutz im Außenbereich bei einer Anschaffung einer Wallbox nicht so wichtig erscheint wie bei der Errichtung z. B. in einer Tiefgarage, darf dieser auf keinen Fall aus dem Auge gelassen werden.
Eine Wallbox sollte zum Beispiel auf keinen Fall an einer Holzwand montiert werden, da diese im schlimmsten Falle bei einem Kurzschluss in der Wallbox leichter zu brennen beginnt. Eine Beton-, Stein- oder Ziegelwand oder eine Befestigung an Metalltafeln ist wesentlich sinnvoller, da diese nur schwer entflammbar oder gar nicht brennbar sind.
Ist eine Installation einer Wallbox im Außenbereich besser als im Innenbereich?
Nein, wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihre Wallbox im Innenbereich oder zumindest in einem überdachten Bereich aufzustellen, sollten Sie dies unbedingt machen.
Wallboxen sind geprüfte, stromführende Geräte, die zwar zu einem großen Teil staub- und wasserdicht sind, aber nicht unbedingt schutzlos dem Wetter wie Schnee, Regen oder Hagel ausgesetzt werden sollten.
Auch eine gut geschützte Wallbox z. B. mit einer zusätzlichen Abdeckung kann im Laufe der Jahre in Kontakt mit dem Wetter kommen und somit eine kürzere Lebensdauer besitzen. Zudem sind Wallboxen in Garagen besser vor Vandalismus geschützt und durch die Versicherung abgedeckt, während frei stehende Wallboxen meistens nicht durch die Versicherung geschützt sind.
Gibt es weitere Gefahren bei der Nutzung einer Wallbox im Außenbereich?
Gerade wenn die Wallbox direkt außen zugänglich steht, besteht eine große Gefahr des Vandalismus. Aber auch Diebstahl spielt bei der Wahl des Montageorts eine große Rolle. Ähnlich wie auf Baustellen, haben es Diebe auf das Kupfer in Kabeln abgesehen. Abnehmbare Ladekabel sollten auf jeden Fall fest verriegelt oder abgenommen werden.
Wenn eine Wallbox im Außenbereich steht, sollte sie zudem gegen Fremdzugriff gesichert werden, damit Unbefugte nicht einfach Strom abzapfen können. Hierfür gibt es viele Wallboxen z. B. mit einem RFID-Lesegerät. Solche Wallboxen laden nur dann, wenn eine entsprechende Karte oder ein Chip vor das Gehäuse gehalten wurde. Alternativ gibt es auch Wallboxen, die mit einem Passwort gesichert sind. Dies hat den großen Vorteil, dass Sie nicht immer die entsprechende Karte oder den Schlüssel mitführen müssen.
Eine weitere Möglichkeit, die Ladestelle vor ungewollten Zugriff zu sichern, sind Wallboxen mit Schlüssel. Diese sind mit einer äußeren Hülle abgedeckt, die die Wallbox zusätzlich vor der Witterung sehr effektiv schützt.
Fazit
Wallboxen erleichtern die tägliche Nutzung eines E-Autos ungemein. Doch sollten Sie bei der Wahl des Standortes darauf achten, dass sie im Idealfall einen überdachten oder noch besser vollständig vor der Witterung geschützten Bereich wählen. Wenn dies nicht möglich ist, müssen Sie berücksichtigen, dass Sie eine Wallbox mit entsprechender IP-Schutzklasse wählen. Alternativ oder auch zusätzlich können die Wallboxen dann auch mit einer Haube abgedeckt werden, die gleichzeitig auch vor dem Zugriff von Unbefugten schützt.