Wieviele produzierte Fahrzeuge sind bei BMW vollelektrisch? Warum gibt Österreich bei der Elektromobilität Gas? und: Welche Herausforderungen müssen Netzbetreiber künftig bewältigen? Wenn du die Antwort auf diese Fragen erfahren willst, dann lies auf jeden Fall die aktuellen emobilityNEWS. Neben diesen Themen werfen wir noch einen Blick auf die Leasingbranche und schauen uns an, was Autofahrer von den Ideen der EU in Sachen Ladeinfrastruktur halten.
emobilityNEWS 1: Das Regensburger BMW-Werk setzt auf Elektromobilität
In den ersten 3 Monaten diesen Jahres war im BMW Werk in Neutraubling bei Regensburg jedes fünfte gefertigte Automobil ein vollelektrischer iX1. Das kleinste Modell der BMW Sports Activity Vehicles wird seit Ende des vergangenen Jahres in der Oberpfalz gefertigt. Ende des Jahres läuft dann auch der iX2 im selben Werk vom Band. Das Vorhaben bedeutet logischerweise auch einen Invest. Bis Ende des Jahres werden 500 neue Mitarbeiter:innen im Regensburger Werk fest eingestellt. In die Fahrzeugproduktion fließen zudem über 350 Millionen Euro.
Das Unternehmen setzt dabei auf eine enge Anbindung der Komponenten- und Fahrzeugproduktion. „Innerhalb von weniger als zwei Jahren haben wir unser Komponentenwerk in der Leibnizstraße komplett für die Elektromobilität umgebaut“, sagt Markus Fallböhmer, der Leiter der Batterieproduktion bei der BMW Group. Im Herbst 2022 startete der Fahrzeugbauer mit einer kompletten Montagelinie für Hochvoltbatterien in der näheren Umgebung des Werks für die Endmontage. Die Batteriezellen selbst stammen von Partner die nach den Vorgaben der BMW Group die Energiespeicher fertigen. Ach ja. Auch bei der Logistik setzt der Hersteller auf die Elektromobilität. So werden die gefertigten Hochvoltbatterien mit Elektro-LKWs von dem einen in das andere Werk befördert.
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emobilityNEWS 2: Elektromobilität stößt auf geteilte Meinung
Mit dem Klimaschutzpaket „Fit for 55“ setzt die EU auf einen Ladeinfrastrukturplan. Der sieht vor, dass es bis 2026 an den europäischen Hauptverkehrsrouten alle 60 Kilometer eine Ladestation mit mindesten 400 Kilowatt Leistung geben soll. Die Autoverkaufsplattform „Autoscout24“ hat nun in einer Umfrage unter 1000 Autohaltern eine geteilte Meinung zu dem Vorhaben aus den Antworten ablesen können. 50 Prozent stimmen den Plänen der EU zu, während 50 Prozent diese ablehnen.
Der Hauptgrund, warum der Ladeinfrastrukturplan abgelehnt wird, ist bei 29 Prozent der Befragten, dass für sie ein Elektroauto eh nicht in Frage kommt. Meiner Meinung nach ist das, wenn man mal einen Blick auf das Verbrenner-Aus wirft, etwas zu kurz gedacht. Früher oder später wird so gut wie jeder mal ein elektrisch betriebenes Fahrzeug führen und ich bin mir sicher, dass dann auch jeder froh sein wird, wenn die passende Ladeinfrastruktur in der Nähe oder auf Reiserouten verfügbar ist.
So manch einem der Befragten geht das Vorhaben der EU aber auch nicht weit genug. 22 Prozent wünschen sich mehr Lademöglichkeiten auch an kleineren Straßen, 16 Prozent wollen eine Fertigstellung schon vor 2026 und 13 Prozent sind der Meinung, dass eine Ladesäule alle 60 Kilometer zu wenig sei.
emobilityNEWS 3: Österreich fördert die Elektromobilität an allen Ecken und Enden
Das österreichische Klimaministerium stellt 2023 95 Millionen Euro für den Ausbau der Elektromobiliät und der Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Während in Deutschland die KfW-Förderung ausgelaufen ist, wird bei unseren Nachbarn der Kauf und die Installation einer Wallbox gefördert. Für eine fest installierte Wallbox oder eine mobile Wallbox gibt es bis zu 600 Euro Fördergelder, installiert man eine kommunikationsjährige Wallbox mit Lastmanagement in einem Mehrparteienhaus als Gemeinschaftsanlage, kann sogar ein Zuschusss in Höhe von 1.600 Euro beantragt werden.
Während in Deutschland private Wallboxbesitzer nicht von einer THG-Quote profitieren können, ist diese Prämie in Österreich für die Inhaber einer privaten Ladestation möglich. Bei unseren Nachbarn heißt das Ganze dann ePrämie und eben diese kann seit Anfang des Jahres beantragt werden. Bedingung ist allerdings, dass der Wallboxbesitzer auch ein eAuto besitzt und dieses beim Umweltbundesamt registriert. Mit der Wallbox wird dann die tatsächlich geladene Strommenge aufgezeichnet und so eine Erhöhung der ePrämie für Elektroautofahrer ermöglicht.
Aber nicht nur rum um die Ladeinfrastruktur wird in der Alpenrepublik gefördert. Vollelektrische Fahrzeuge werden zum Beispiel mit 5.000 Euro und Hybridfahrzeuge mit 2.500 Euro gefördert. Dabei muss das Auto eine elektrische Laufleistung von 60 Kilometern aufweisen können. Zum Vergleich: Hybridfahrzeuge werden in Deutschland nicht mehr gefördert. In Österreich profitieren die Hybridfahrzeuge zudem von der ePrämie. Es müssen lediglich die tatsächlich geladenen Kilowatt ermittelt und an das Amt übermittelt werden.
emobilityNEWS 4: Superduo Leasing und Elektroauto
Während beim Verbrenner gerade mal 5 Prozent aller Fahrzeuganschaffungen auf Leasingbasis erfolgen, werden bei Elektroautos satte 28 Prozent aller Deals per Leasing abgeschlossen. Das ergab eine aktuelle Studie aus dem März diesen Jahres der ADAC SE unter 3.000 Personen. Die Planung der künftigen Autobesitzer sieht allerdings anders aus. In Zukunft planen nämlich nur noch 17 Prozent der Befragten mit einem Elektroauto über das Leasingmodell. Das dürfte auf jeden Fall damit zusammenhängen, dass mehr Sicherheit auf dem Markt einkehrt und ehemalige eAuto-Leaser vom Elektroauto überzeugt sind und das nächste Fahrzeug direkt kaufen und somit besitzen wollen.
Das zeigt tatsächlich auch ein Teil der Umfrage. In einer weiteren Frage wurden die aktuellen eAutobesitzer nach dem künftigen Fahrzeug gefragt. 82 Prozent wollen auf jeden Fall dem vollelektrischen Antrieb treu bleiben, 7 Prozent überlegen die Anschaffung eines Hybridfahrzeugs und 10 Prozent konnten noch nicht überzeugt werden und wollen künftig wieder ein Fahrzeug mit Verbrennermotor fahren.
Interessant ist auch ein Blick auf die Ladeinfrastruktur, deren Anschaffungsmentalität ebenfalls in der Umfrage des ADAC berücksichtigt wurde. Jeder zweite der plant sich ein Elektroauto anzuschaffen, hat zwar die Möglichkeit eine Wallbox zu installieren, dies bisher aber noch gemieden. Der ganzheitliche Gedanke wird von den Emobilisten sogar noch weiter getrieben. So will jeder Dritte der in Zukunft mit einem Elektroauto plant zusätzlich zu Wallbox eine PV-Anlage installieren. „Das Bewusstsein, dass ein E-Auto, eine emissionsfreie Stromerzeugung und eine wirtschaftliche Ladetechnik zusammengehören, ist bei den Befragten vorhanden. Vor allem für diejenigen, die Möglichkeiten für die Installation einer Solaranlage und einer Wallbox haben, macht der Kauf eines Elektrofahrzeugs wirtschaftlich Sinn.“, sagt Sascha Coccorullo, der Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE.
Quelle: https://www.adac.de/fahrzeugwelt/magazin/e-mobilitaet/elektro-auto-studie-2023/
emobilityNEWS 5: Viel Arbeit für Netzbetreiber
Durch die Elektromobilität kommen immer mehr Herausforderungen auf Stromnetzbetreiber zu. „Technik und Wissen – das Fachmagazin für die Industrie“ hat sich zu dem Thema mit Dr. Martin Konermann, dem technischen Geschäftsführer der Netze BW unterhalten. Das vollständige interessante Interview sowie Links zu allen anderen heutigen Themen findet ihr wie immer unten in der Videobeschreibung. Für den Netzbetreiber stehe die Versorgungssicherheit an erster Stelle. Deshalb wird seit Jahren die Auswirkung der Mehrbelastung auf das Stromnetz in sogenannten Netzlaboren untersucht. Schon wenige gleichzeitig ladende E-Fahrzeuge sorgen nach den Erkenntnissen der Netze BW zu einem beträchtlichen Einfluss auf die Spannungsqualität.
Das gelte vor allem für das Niederspannungsnetz, also dem Netz an dem die private oder gemeinschaftliche Ladeinfrastruktur in Ein- oder Mehrfamilienhäusern arbeiten. Ein Problem sei es, dass die Installationen erst nach Fertigstellung an den Netzbetreiber übermittelt werden und diese so vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Dieser Anwwenungsfall sei wesentlich schwieriger zu einzustufen als der Anschluss öffentlicher oder gewerblicher Ladeparks, da hier der Anschluss im Mittelspannungsnetz erfolgt und die Installation somit einen Standardprozess darstellt.
Aus der Forschungsarbeit geht aber auch hervor, dass die Problematik der Gleichzeitigkeit, wenn zum Beispiel am Feierabend viele zu Hause das Auto an der Wallbox anstecken, einfach umgangen werden kann. Mit einer zeitlichen Leistungsbegrenzung sei die Versorgung vieler E-Fahrzeuge möglich. Ein netzdienliches Lademanagement sogt dann dafür, dass die Fahrzeuge zu unterschiedlichen Zeiten geladen werden und stellt so sicher, dass jeder eAuto-Fahrer am nächsten Tag zu seinem Ziel kommt. In einem Praxistest ist den meisten Elektromobilisten überhaupt nicht aufgefallen, dass die Fahrzeuge gesteuert geladen werden.
Ein wesentlicher Baustein ist für die Netze BW ist der effiziente und zielgerichtete Ausbau des Stromnetzes um Engpässe so früh wie möglich zu vermeiden. Besonders bei großen Ladeparks oder bei Ladeparks für E-Lkws an Autobahnraststätten sei eine langfristige Planung und Verstärkung des bestehenden Netz erforderlich. Vor allem der Einsatz von digitalen Lösungen zur Ermittlung der Netzzustände seien zudem ein wichtiger Lösungsansatz um spätere Probleme beseitigen zu können.
Quelle: https://www.technik-und-wissen.ch/elektromobilitaet-bedarf-intelligenter-stromnetze.html
Ich hoffe du hattest wieder Spaß mit unseren News und liest beim nächsten Mal wieder rein. Künftig werden wir alle zwei Wochen die News regelmäßig veröffentlichen. Bis bald!