Ladekurve, AC/DC, CHAdeMO – wenn du diese drei Begriffe kennst und erklären kannst gehörst du sicherlich zu den Fans der Elektromobilität. Sagt dir einer der Begriffe nichts, schau dir gerne diesen Artikel an. Wir schauen uns mal die wichtigsten Begriffe an und sorgen für Durchblick für künftige Elektroauto- und Lade-Experten.
AC oder DC – was ist der Unterschied?
AC und DC sind beides Abkürzungen für Stromarten, wobei AC für Wechselstrom und DC für Gleichstrom steht.
Die Batterie von Elektroautos speichert immer Gleichstrom, obwohl jedes Elektroauto mit Wechselstrom geladen werden kann. Deshalb muss man bei Wechselstrom aufpassen, dass ein passendes Ladegerät benutzt wird. Ein solches Ladegerät ist z.B. eine Ladesäule, eine Wallbox oder eine mobile Ladestation. Die maximale Ladeleistung beträgt 22kW. Enscheidend für die Ladeleistung ist aber das kleinste Glied der Kette Fahrzeug, Ladekabel, Ladestation).
In Deutschland gibt es gesamt etwa 150.000 (halb)öffentliche Ladestationen (AC- und DC-Ladelösungen), weshalb die Elektromobilität hier sehr bequem sein kann.
Während man AC-Ladestationen überwiegend innerorts wie zum Beispiel an öffentlichen Parkplätzen, im Parkaus oder vor kommunalen Einrichtungen findet, findet das Laden an DC-Tankstellen meistens an Autobahntankstellen oder anderen Ladeparks statt. Die Ladeleistung liegt meist weit über dem der AC-Ladesäulen und geht von 50kW bis 400kW.
Elektroauto-Basic: Welchen Stecker brauche ich?
AC / Wechselstrom
Bei den Wechselstromsteckern ist in Europa der Typ 2 Stecker, auch Mennekes-Stecker genannt, am häufigsten zu finden. Die höchstmögliche Ladeleistung dieses dreiphasigen Steckers liegt bei 22 bis 43 kW.
Wenn Sie Ihr Elektroauto in asiatischen Regionen aufladen wollen, sollten Sie einen einphasigen Typ 1 Stecker haben, dieser ist dort Standard und hat eine maximale Ladeleistung bis 7,4 kW.
In Italien und Frankreich sind die Stecker Typ 3A (einphasig) und Typ 3C (dreiphasig) gängig.
Bei den Steckern Typ 2 und Typ 3A/C gibt es außerdem die Shutter-Funktion, die verhindert, dass es eine direkte Verbindung zwischen stromführenden Teilen gibt.
DC / Wechselstrom
Auch bei den Steckern für Gleichstrom gibt es drei verschiedene Typen.
In Europa und den USA ist der Combined Charging System (CCS) Standard. Er hat eine Ladeleistung von bis zu0 350 kW. Er ist eine Weiterentwicklung des Typ 2 Steckers. Der CHAdeMO ist in Asien weit verbreitet und hat eine mögliche Ladeleistung von 100 kW.
Dieser Stecker ist nur etwas für Autos von Tesla: Der Tesla Supercharger ist ebenfalls eine Erweiterung des Typ 2 Steckers und bringt eine Leistung bis zu 120 kW.
Wie lange dauert ein Ladevorgang?
Wenn das Auto schon sehr lange lädt, obwohl man sich doch eigentlich das Ladegerät mit der besten Ladeleistung besorgt hat, liegt das Problem wahrscheinlich bei der Ladestation. Wenn die Ladestation z. B. 11 kW und das im Fahrzeug 22 kW Leistung hat, dann wird das Auto mit 11 kW geladen. Das kleinste Teil in der Kette Ladestation, Ladekabel und Fahrzeug ist also maßgebend.
Natürlich ist diese Formel nur für ein grobes Ergebnis nützlich, weil die Batterie z. B. bei Kälte schlechter lädt. Deshalb sollte man im Winter die Batterie erst nach dem Fahren laden, wenn sie schon ein bisschen angewärmt ist. Auch die allseits bekannte 80-Prozent-Grenze, ab der die Batterie meistens langsamer lädt, ist in der Formel nicht berücksichtigt. Aber natürlich kann man auch durch Erfahrung mit verschiedenen Ladegeräten und Ladestationen mit der Zeit lernen, die Ladezeit selbst realistisch einzuschätzen.
Tipp: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen 11kW und 22kW? Wir erklären es Ihnen hier!
Alle Basics aus diesem Artikel auf einen Blick:
- AC = Wechselstrom = max. 22 kW Ladeleistung = Typ-2-Stecker oder Typ-1-Stecker
- DC = Gleichstrom = max. 400 kW Ladeleistung = CCS-Stecker oder CHAdeMO-Stecker
- Alle E-Autos können Gleichstrom laden, für den Anschluss am Wechselstrom braucht man einen Umwandler
- Die Formel zur ungefähren Berechnung der Ladezeit: Kapazität der Batterie (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h)
- Laden Sie die Batterie im Winter besser nach dem Fahren, um den Ladevorgang zu beschleunigen