Möglichkeiten zum Laden von E-Autos
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Ladeoptionen für E-Autos, da kommt natürlich die Frage auf „Welches Produkt ist das Richtige für mich?“. Um der Frage eine Antwort zu geben stellen wir Ihnen hier die häufigsten drei verwendeten Varianten, mit deren Vor- und Nachteilen vor.
Haushaltssteckdose – Das mühsame Laden
Die Haushaltssteckdose ist wohl die einfachste und zugleich die bequemste Variante, aber leider auch die langsamste Möglichkeit zum Aufladen eines E-Autos. Durch standardisierte Ladekabeln, die meist mit dem Elektroauto mitgeliefert werden, kann man das E-Auto zuhause sowie überall, wo sich eine Haushaltssteckdose finden lässt, aufladen. Leider sind dies schon die einzigen Vorteile, für das Laden an einer Haushaltssteckdose.
Kommen wir zu den Nachteilen: Die Ladeleistung liegt bei dieser Variante bei nur rund 2,3 kW, was für einen herkömmlichen Akku mit einer Kapazität von 23 kWh in der Theorie 10 Stunden Ladezeit ausmacht. Bedauerlicherweise sieht das in der Realität noch schlechter aus, denn je voller die Batterie, desto langsamer wird geladen. Zudem werden neue Akkus mit immer mehr Kapazität ausgestattet, was natürlich zu immer längeren Ladezeiten (an einer Haushaltssteckdose) führt. Dadurch ist es mehr eine „Notlösung“, sein Elektroauto an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose über Nacht zu laden. Sprich, wer schnell mal das Auto laden möchte, muss sich nach einer anderen Lademöglichkeit umschauen.
Wallbox - Die Ladestation für Zuhause
Die deutlich schnellere Möglichkeit E-Autos zu laden, ist eine sogenannt Wallbox. Bekannte Hersteller sind zum Beispiel Mennekes, Wallbe, Webasto und ABL. Bei einer Wallbox handelt es sich um eine Heimladestation, die an der Wand angebracht wird aber auch durch Standfüße zur einer freistehenden Ladesäule umfunktioniert werden kann. Sie kann auch mit mehreren Ladepunkten in öffentlichen Bereichen wie Hotels Nutzung finden. Mit einer Ladeleistung von 3,6 kW bis zu 22 kW stellt sie einen deutlich kürzeren Ladevorgang, als mit einer Haushaltsteckdose, dar. Wallboxen können entweder an das 230 V Haushaltsnetz angeschlossen werden, dann ist aber die Ladeleistung eher gering (3,6 kW). Die bessere Option ist, sie an einem Starkstromanschluss, wie in den meisten Haushalten vorhanden, anzuschließen. Je nach Wallbox, stellen sie eine Ladeleistung zwischen 11 kW und 22 kW dar, wodurch sich die Ladedauer erheblich reduziert (2 bis 6 Stunden). Beispielweise lässt sich ein komplett leerer 22 kWh Akku mit der Wallbox MENNEKES AMTRON® Xtra 11, welche eine Ladeleistung von 11 kW hat, in unter 3,5 Stunden aufladen.
Der einzige – wenn dem so sei, Nachteil, an einer Wandladestation ist möglicherweise der Preis. Dieser ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Wallboxen von 11 kW Ladeleistung beginnen bei ca. 500 € aufwärts. Diese einmalige Investition ist jedoch gut angelegt, da man schnell sein E-Auto aufladen kann, ohne es mehrere Stunden nicht nutzen zu können.
Öffentliche Ladesäulen – Die Schnellladestationen
Mit Ladeleistungen zwischen 10 und 22 kW und dreiphasigem Wechselstrom sind öffentliche Ladesäulen in etwa so schnell wie eine stärkere Wallbox und damit die zügigste Möglichkeit ein E-Auto zu laden. Sie sind in der Regel an Bahnhöfen, Flughäfen, Parkhäusern aber auch auf Supermarktparkplätzen installiert. Per App oder auf Internetseiten lassen sich diese im naheliegenden Umfeld finden. Je nach Anbieter unterscheiden sich die Preise. Wenige bieten das Laden kostenlos an, andere rechnen entweder nach Ladedauer oder nach Strommenge ab. Letzteres hat oft den Nachteil, dass die Abrechnung bzw. das Bezahlsystem nur mit vorausgegangener Registrierung, speziellen Chipkarten oder per App erfolgen. Nur in wenigen Fällen ist ein Kassenautomat gegeben, was spontanes Laden erschwert. Außerdem ist zu beachten, dass öffentliche Ladestationen grundsätzlich teurer sind als zuhause.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich langfristig gesehen die Investition in eine Wallbox lohnt. Da man so sein Auto flexibel zuhause, zu günstigeren Konditionen als bei öffentlichen Einrichtungen, aufladen kann. Wer viel Zeit hat und sein E-Auto selten für kürzere Strecken benutzt, kann die Haushaltssteckdose verwenden. Für jemand, der täglich beispielsweise längere Strecken zur Arbeit zurücklegt, ist die Anschaffung einer Wallbox mit kurzen Ladezeiten vorteilhaft.
Markus Fryzel
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