Aufladen von E-Autos – laden alle Kabel gleich schnell?
Was bestimmt, wie schnell ein E-Auto lädt?
Beim Laden eines E-Autos sowie bei vielen anderen Themen rund um die Elektromobilität kommt man am Hersteller Tesla kaum vorbei. Das Unternehmen ist heute eine der marktdominanten Firmen. Jeder, der sich also mit dem Thema „schnelles Aufladen von E-Autos“ befasst, wird an irgendeiner Stelle vom Tesla Supercharger lesen. Diese Stromtankstellen sind so leistungsstark, dass man dort sein E-Fahrzeug in zügigen 20 Minuten aufladen kann. Damit hat Tesla gezeigt, wie schnell man ein E-Auto vollständig aufladen kann.
Die Akkus anderer E-Autohersteller vollständig zu laden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Als erstes ist hier die Kapazität des Akkus zu nennen. Dieser informiert über die Speicherfähigkeit an Strommenge. Ein Vergleichsbeispiel schafft hier Klarheit: Die Tankdauer bei einem Verbrenner mit einem Tankvolumen von 35 Liter ist niedriger als bei einem Fahrzeug mit einem 80-Liter-Tank. Auch bei E-Autos dauert der „Tank“- oder Ladevorgang länger, je mehr Kilowattstunden (kWh) aufgenommen werden können.
Ein- oder dreiphasig – welches Ladekabel lädt E-Autos schneller?
Neben dem Akku bildet die gesamte Ladetechnik eines E-Fahrzeuges einen entscheidenden Faktor für die Dauer eines Ladevorgangs. Das Ladegerät, auch als On-Board-Charger bekannt, entscheidet darüber, wie viel Strom in den Akku fließen kann. Hier spielen die Ladekabel eine wichtige Rolle. Ein- oder mehrphasige Ladegeräte oder -kabel tragen zu der Ladegeschwindigkeit bei. Das einphasige Aufladen ist grundlegend auf 7,4 kW begrenzt. Dreiphasige Ladegeräte in E-Autos sowie die dazu passenden Ladekabel ermöglichen es, dass die Energiezufuhr schneller vonstattengeht.
Der Zustand des Akkus ist ein weiterer Faktor dafür, wie lange ein Ladevorgang dauern kann. Es gibt die Phasen des Aufladens, die sich in der Ladegeschwindigkeit unterscheiden. Von 0 bis 20 % lädt ein Akku langsamer. Von 21 bis 79 % lädt ein E-Auto-Akku schnell. Anschließend, also von 80 bis 100 % verlangsamt sich die Ladegeschwindigkeit wieder. Lädt man sein E-Auto also immer, ehe man unter die 20 % fällt und bis 79 %, sinkt die allgemeine Ladezeit signifikant.
Neben den bereits genannten Faktoren ist die Außentemperatur für die Ladegeschwindigkeit mitentscheidend. Herrschen Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius, lädt ein E-Auto am schnellsten. Größere Kälte verlangsamt den Ladeprozess. Der Grund, je kälter es ist, desto langsamer laufen die chemischen Prozesse in einer E-Auto-Batterie ab.
Markus Fryzel
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