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Ich bekomme ein Elektroauto – ein Erlebnisbericht mit Ladeangst

Ich gebe es gleich mal zu: Ich bin ein Angsthase! Nicht immer, aber der Gedanke daran, dass ich mit dem Auto irgendwo in der Pampa liegenbleibe, ist für mich der pure Horror. Kein Wunder, dass ich nervös wurde, als ich den Schlüssel für ein eAuto für eine Dienstfahrt in die Hand gedrückt bekommen habe. Die Ladeangst mit dem Elektroauto war anfangs groß. Gleich vorneweg: Ich blieb weder liegen, noch musste ich Angst vor einer leeren Batterie haben.

Ich gebe es gleich mal zu: Ich bin ein Angsthase! Nicht immer, aber der Gedanke daran, dass ich mit dem Auto irgendwo in der Pampa liegenbleibe, ist für mich der pure Horror. Kein Wunder, dass ich nervös wurde, als ich den Schlüssel für ein eAuto für eine Dienstfahrt in die Hand gedrückt bekommen habe. Die Ladeangst mit dem Elektroauto war anfangs groß. Gleich vorneweg: Ich blieb weder liegen, noch musste ich Angst vor einer leeren Batterie haben.

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Die eAuto-Vorfreude hält sich in Grenzen

„Hey du darfst mit nem Elektroauto fahren“, strahlt mein Kollege ums Eck. Ich versuche keine Miene zu verziehen und antworte mit einem zaghaften „Hm, toll!“. Im nächsten Moment erwische ich mich wie ich im Internet nach Lademöglichkeiten auf der Strecke suche. Im Fahrzeug liegt eine E.ON Drive Ladekarte, ich kann also an relativ vielen Ladesäulen den Akku füllen. 

Von meinen Kollegen, die selbst Elektroauto fahren, habe ich mir noch ein paar Tipps geholt. „Lad dir die Apps von E.ON und von der ENBW herunter – damit kommst du gut durch.“ Das habe ich dann auch getan und zur Sicherheit auch gleich mal meine Zahldaten hinterlegt – vielleicht geht ja die RFID-Karte im Fahrzeug nicht.

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Die Strecke Regensburg nach Marktheidenfeld sind gute 250 Kilometer. Ich habe einen ID.3 Long Range mit 300 Kilometer Reichweite bei 80-prozentiger Ladung der Batterie. Trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen und habe einen Ladestopp nach 170 Kilometer in Geiselwind auf Google herausgesucht. Die Recherche über Google Maps ist übrigens super. Start und Ziel eingeben, Ladestationen anzeigen lassen und als Zwischenstopp einfügen, an das Smartphone senden (Google Account notwendig) und schon startet die Navigation über Google Maps und über Apple Carplay direkt am großen Display im ID.3.


Die ersten Kilometer, der erste Ladestopp, erstes mal Ladeangst

Die ersten Meter im Elektroauto waren ungewohnt, aber hey, Elektroauto fahren macht einfach Spaß! Eine Schaltung in der Mittelkonsole sucht man vergeblich, da die Fahrstufen ganz einfach über einen Kippschalter (Betriebswahlschalter) am Lenkrad eingestellt werden. Grundlegend gibt es vier Einstellmöglichkeiten. N für neutral im „Leerlauf“, R für’s Rückwärtsfahren, D und B für die Fahrt nach vorne. Die letzten beiden Möglichkeiten unterscheiden die Art der Rekuperation, also die Art, wie Energie ins Fahrzeug zurückgewonnen wird. Auf D geschieht das deutlich weicher, während auf der Einstellung B ordentlich spürbar rekuperiert wird.

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Nach 170 Kilometern freue ich mich auf eine kurze Pause und auf meinen ersten Lademoment. Mein Ziel: Der E.ON Ladepark in Geiselwind. Ich entdecke zwei freie Ladestationen, schau in der App und sehe, dass eine außer Betrieb ist. „Kein Problem, nehm ich halt die andere Säule“, denke ich mir noch und steige aus dem ID.3 aus. Ich stecke an, warte und bekomme nach 10 Sekunden das Feedback „Kommunikationsfehler“. Mist. Das Spiel wiederhole ich ein paar Mal und muss mich dann der Technik geschlagen geben.

Ich parke um und stelle mich an Säule Nummer 3 an. Nach 10 Minuten fährt das Auto vor mir weg und ich stecke wieder an, halte die RFID-Karte vor und „Tataaaa“ – meine Batterie wird mit einer Ladeleistung von 75 kWh geladen. Gemütlich gehe ich ins Café, hole mir ein Heißgetränk und beginne einen Smalltalk mit einem ID.4-Fahrer der genau an der Ladesäule lädt an der bei mir noch ein Kommunikationsfehler ausgespuckt wurde. 30 Minuten später trennen sich unsere Wege wieder und ich fahre 80 Kilometer weiter zum Ziel. 

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„Tanken“ während ich esse – von Ladeangst keine Spur

Am nächsten Tag fahre ich zum Einsatzort, anschließend wieder ins Hotel um mich dann auf die Suche nach einem Abendessen wieder auf den Weg zu machen. Auf einem öffentlichen Parkplatz suche ich mir erst einen Parkplatz, steige aus und laufe direkt an zwei öffentlichen AC-Wallboxen vorbei. Hey, ich könnte doch… genau, laden während ich beim Essen bin. Also renne ich zurück zum Auto, parke um, krame das Ladekabel aus dem Kofferraum, verbinde Fahrzeug und Ladepunkt, halte die RFID-Karte vor und schon geht’s los. Zufrieden mache ich mich auf den Weg ins Restaurant und lasse mir mein Essen schmecken – wohlwissend, dass genau jetzt mein Auto ganz eigenständig „tankt“. Als ich zurückkomme ist der ID.3 mindestens so satt wie ich und ich habe wieder die volle Reichweite auf der Batteriestandsanzeige.

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Die erste echte Aufregung nach über 350 Kilometern

Nach ein paar Stunden auf der Baustelle, mache ich mich am frühen Nachmittag auf den Heimweg. Ich bin jetzt wesentlich cooler und plane den Trip gar nicht mehr vor. Ich schaue also nicht mal, ob oder wo ich eine Lademöglichkeit finde, sondern fahre einfach los. Da mir gegen 14 Uhr der Magen knurrt, entscheide ich mich zu einem Boxenstopp. Ich schaue einfach, wann mir ein Rastplatzschild mit den aufgezeichneten Ladesäule auf der Autobahn ins Auge sticht, fahre raus und muss mich doch tatsächlich das erste mal so richtig aufregen.

Bis jetzt dachte ich immer, dass das nur die „Geschichten“ der eAuto-Fahrer sind, aber jetzt sehe ich es mit eigenen Augen. Ein Benziner belegt den Parkplatz an einer Doppelladesäule – naja, genauer gesagt belegt dieser 1,5 Parkplätze, da der BMW neben mir nicht nur das Schild „Ladesäule – nur eAutos“ missachtet sondern auch die Parkplatzmarkierung eher als Parkempfehlung empfindet. Kurzum: Sein Heck steht über zwei Parkplätze und ich muss drei mal rangieren um das recht kurze Ladekabel in die Ladesteckdose einführen zu können. Nach dem Start der Ladung (und einigen bösen Blicken und Worten), beruhige ich mich wieder und genieße mein spätes Mittagessen.

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Kurz vor der Heimat heißt es für mich nochmal laden. Eigentlich habe ich noch 200 Kilometer Reichweite, aber am nächsten Tag braucht ein Kollege den ID.3 für eine weitere Dienstfahrt. An einem Ionity-Charger lade ich also nochmal nach, mache es mir im Fahrzeug gemütlich und setze mich in der Ladepause ans iPad und mache meine Arbeit. Die Ladung geht schnell und reibungslos und nach 30 Minuten geht es weiter ab nach Hause.


Ladeangst mit dem Elektroauto ade

Diese sorge spare ich mir künftig. Da ich auch beim Benziner immer frühzeitig tanke, habe ich auch beim Elektroauto den Blick auf den Verbrauch und die Batterieanzeige immer im Blick. Ich konnte mit einer Ladekarte an allen Chargern laden und zur Not hätte ich noch eine alternative App auf dem Smartphone starten können. Besonders gut gefiel mir das Laden während ich beim Essen war. Ich bin mir sicher, dass ich künftig das Wort Ladeangst aus meinem Wortschatz streichen werde.

Die Fahrt im ID.3 war übrigens großartig. Ich gebe zu, dass ich dieses Fahrzeug schon jetzt irgendwie vermisse. Der Fahrspaß in einem Elektroauto ist einfach grandios und die Ruhe die das Auto ausstrahlt, ging sofort auf mich über. Mit Apple Carplay hatte ich Google Maps, Spotify und meine Nachrichten jederzeit unter Kontrolle und die Fahrassistenzsysteme sorgen für ein sicheres Gefühl während der Fahrt. Meine Reisegeschwindigkeit lag übrigens meistens zwischen – für mich sehr angenehmen – 120 und 130 km/h, manchmal auch bei 140. Recht viel schneller wäre ich mit meinem Benziner tatsächlich auch nicht gefahren und die „Zwangspausen“ für die Ladung empfand ich eher als angenehm. Wer an der Elektromobilität zweifelt, der sollte sich einfach mal ein Elektroauto ausleihen und seine eigenen Erfahrungen sammeln. Ich kann es nur empfehlen! 

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